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Leifers Trail 2019

Lord Jens Kramer - Leifers Trail 2019
Lord Jens Kramer - Leifers Trail 2019

Hallo liebe Trailrunning24 Leser,

 

zum 4. Mal lag der Leifers Trail im wunderschönen Südtirol 2019 auf dem Programm. Ich habe mich schon sehr darauf gefreut, denn die Organisation der ASD Laives Runners ist wirklich wirklich gut. Dem Organisationsteam kann man zu dieser gelungenen Veranstaltung nur gratulieren. Eine große Freude war das wunderschöne Wetter, welches nicht selbstverständlich war, weil es am Abend zuvor noch heftige Gewitter gab und es am Abend nach dem Rennen sogar wieder schneite. An diesem Tag war es jedoch einfach wunderschön. Keine Wolke trübte den Himmel und die herzliche Stimmung der Teilnehmer und vor allem des Organisationsteams steckte alle an und ein erfreulicher Tag in den Bergen war vorprogrammiert:

Start Leifers Trail 2019 - Lord Jens Kramer
Start Leifers Trail 2019

Der Start verläuft am Anfang entlang einer 1km langen Asphaltstraße, die ganz leicht bergauf führt, ideal zum Aufwärmen an einem frischen Frühlingsmorgen um 8 Uhr. Darauf folgt der Einstieg ins Gelände. Auf einem steilen, mit sehr alten Steinen gepflasterten Weg. Dieser führt entlang dem Pilgerweg nach Maria Weissenstein, der von schönen Kreuzwegstationen gesäumt ist. Nach etwa 5km bergauf wird man dann aus seinem Rhythmus herausgerissen und in einem rasanten Downhill ins Tal katapultiert. Die mühsam erkämpften Höhenmeter schmelzen dahin um auf der anderen Talseite wieder genauso erkämpft zu werden. Dann fängt als Belohnung allerdings ein wunderschönes, aber doch anspruchsvolles Teilstück an, das es in sich hat. Ein Singletrail, der sich mit ständigem Auf- und Ab abwechselt und auch ein paar Fix-Seil-Passagen aufweist. Schwache Nerven solltet ihr hier nicht haben. Jetzt kommt die erste Verpflegung mit Wasser, Iso und warmen Tee. Für den kleinen Hunger gibt es Nüsse, Trockenfrüchte, Bananen, Kekse und  Schokoriegel. Mehr braucht man an diesem Punkt des Rennens ja eh nicht. Der nächste steile Anstieg wartet auch schon. Ist dieser endlich bewältigt, befindet man sich auf einer Höhe von 1200m.

Es kommt erst einmal zu einem weiteren, kurzen Downhill durch einen Wald mit ziemlich verwinkelten Streckenabschnitten zur nächsten Verpflegung am tiefsten Punkt des Downhills. Frisch aufgetankt geht es nochmal 200 Höhenmeter gemächlich aufwärts über einen.... Hügel :) ! Dann geht es wieder abwärts Richtung Deutschnofen, wo die Strecke etwas wellig wird. Deutschnofen ist wirklich ein nettes Dörfchen, durch welches man von neugierigen, etwas verwunderlichen Blicken begleitet wird. Am Ende der schnellen Sightseeing Tour steht noch einmal eine wichtige Verpflegung, die Ihr nicht auslassen solltet, weil es jetzt noch einmal richtig rauf geht, zum höchsten Punkt des Rennens, auf 1787m. Der Anstieg hier bereitet einem ganz schön zu schaffen und man bekommt Bedenken, wie der Rest des Rennens weiter gehen soll, weil man hier erst bei km 22 ist, also nicht einmal die Hälfte des Rennens geschafft hat. Immerhin sind nun die meisten Höhenmeter bewältigt und es wird Zeit, dass das Rennen laufbarer wird, das heißt, wenn Du noch laufen kannst :) !

Lord Jens Kramer - Leifers Trail 2019
Lord Jens Kramer - Leifers Trail 2019

Auf jeden Fall geht es nun mal zackig bergab, gemischt von Single Trails und Forstwegen Richtung dem nächsten Verpflegungspunkt, dem Wallfahrtsort Maria Himmelfahrt. Um dorthin zu gelangen, muss man erst mal, ja…. richtig laufen! Am letzten Stückchen vor dem Wallfahrtsort sieht man schon den Kirchturm und dieser verheißt eine willkommene Erfrischung. Herzliche, in die Jahre gekommene Alpini (italienische Gebirgsjäger) sind Dir hier gern behilflich, deine Flaschen aufzufüllen. Die Erfrischung braucht es auch, denn es kommt nochmal ein netter Anstieg von ca. 200 Höhenmetern, der die letzten Jahre nicht immer schneefrei war. Dann kommt wieder ein Forstweg, man kommt an der Schönrastalm vorbei und man sollte hier schon wieder etwas an seinem Top Speed Rädchen drehen, um weiter zu kommen. Es geht ja auch ein bisschen abwärts, das sollte helfen. Das geht die längste Weile so, aber keine Angst, wunderschöne Abschnitte bieten hier eine willkommene Abwechslung, bis man an der Kirche von Aldein ankommt. Diese taucht aus dem Nichts, an einer satt grünen Wiese, auf. Hier darf man seine Elektrolyte bzw. Wasserreserven wieder aufladen und ein paar Häppchen zu sich nehmen. Es wird nochmal streng. An der Schönheit dieses Abschnittes bis zum nächsten Dorf St.Petersberg gibt es keine Zweifel. Es geht zwar mehr oder weniger langsam aufwärts, aber das wellige Profil raubt einem auch noch die letzten Reserven, die man für den ca. 8km mit 1000 negativen Höhenmetern (Downhill) am Schluss gebrauchen würde. Bevor es jedoch abwärts ins Tal geht, schlängelt man sich erst mal vorbei an fröhlich plätschernden Bächen und springt immer wieder ins Unterholz. In St.Petersberg angekommen, gibt es noch einmal eine Labstelle und dann beginnt der sehr schnelle Abstieg. Hier bekommt man den sehr raschen Temperaturanstieg zu spüren, denn schließlich war man den ganzen Tag auf einer Durchschnittshöhe von 1400m mit eigentlich annehmlichen Temperaturen. Jetzt schlägt einem jedoch nicht nur der Abstieg in die längst übersäuerte Beinmuskulatur, sondern auch die einsetzende Wärme lässt wahrscheinlich den einen oder anderen Krampf prophezeien. Man trifft dann auf Halbweg auf die gleiche Strecke, die am Morgen bereits erklimmt wurde und die letzten 4km schlagen durch die vielen alten Wegsteine einem wortwörtlich den Boden aus dem Fass. Ihr werdet es selber spüren, was ich meine, wenn Ihr das Rennen bestreitet. Dann noch den Rest vom Weg über die Straße ins Ziel, die dem Zurechtzupfen der total verrutschten Kleidung beim Downhill dient. Beim Abstieg muss man sich wirklich konzentrieren und man hat deshalb keine Zeit darauf zu achten. Dafür sind die letzten Meter ins Ziel sehr entspannend. Die Straße ist von Angehörigen und Schaulustigen gesäumt und der eine oder andere Schulterklopfer wird einem gegeben. Dann rasch ins Ziel und eine Medaille, überreicht von hübschen Mädls, sind jedem sicher. Man bekommt dann auch ein cooles Finisher-Shirt gereicht, dass man dankend annimmt, um es gleich anzuziehen, so verschwitzt und fertig ist man.

Lord Jens Kramer - Leifers Trail 2019 glücklich im Ziel
Lord Jens Kramer - Leifers Trail 2019

Ein wirklich schönes (in Südtirol sagt man bäriges oder zaches) Rennen bietet der Veranstalter „die ASD Laives Runners“. Die Veranstaltung ist sehr gut organisiert und man kann Sie wirklich nur loben. Das Rennen ist früh in der Saison, an welchem man seine Form austesten kann. Die Streckenführung ist interessant und es wird einem wirklich alles abgefordert.

 

Ich kann den Leifers Trail wirklich nur empfehlen. Dieses Rennen verdient es sich noch viele Teilnehmer willkommen zu heißen.

 

Viel Spaß beim Laufen und hoffentlich bis bald mal wieder bei einem Rennen!!!

 

 

Euer Lord Jens Kramer

 


Einen weiteren coolen Bericht von Jens findest Du hier: